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Seggenrohrsängerschutz ist international

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Im 20. Jahrhundert ist der Seggenrohrsänger aus dem größten Teil seines mitteleuropäischen Verbreitungsgebiets verschwunden und die Populationen in den verbliebenen Brutgebieten haben sich drastisch reduziert. Aktuell sind alle Populationen am Rand des verbliebenen Areals in Deutschland, Westpolen, dem Baltikum und Ungarn akut vom (lokalen) Aussterben bedroht. Seit 2005 wurden aufgrund neuer Untersuchungen zu Lebensraumansprüchen mehrere Projekte zum Management von insgesamt 19 Brutgebieten begonnen, um die wichtigsten Vorkommen dauerhaft zu erhalten. Diese Projekte haben zusammen ein Volumen von 11.9 Millionen Euro v. a. aus Mitteln der EU und der Mitgliedsstaaten. Initiatoren und Träger sind aber weitgehend Nichtregierungsorganisationen. Schwerpunkt der Projekte sind der Schutz der Bruten vor der Mahd und eine gezielte Habitatverbesserung mit Entwicklung von geeigneter Mähtechnik und an die Bedürfnisse der Art angepassten Agrarumweltmaßnahmen in bestehenden Brutgebieten. Im Biebrza-Nationalpark wurde auf annähernd 2300 ha Fläche die teilweise weit fortgeschrittene Verbuschung rückgängig gemacht und so das größte Einzelvorkommen in der EU von 2000-3000 Männchen stabil gehalten. Auch das aktuell größte Vorkommen in Westpommern im Rozwarowo-Moor wurde stabilisiert. Dazu trägt auch ein neuartiges Agrarumweltprogramm bei. In das ehemalige Brutgebiet im vorpommerschen Peenetal kehrten nach Schilfmahd bereits andere bedrohte Wiesenbrüter zurück. Aktuell laufende Projekte sollen die Finanzierung des Managements in Ostpolen durch die Vermarktung der Biomasse als Brennstoff sicherstellen und die Vorkommen in Litauen durch geeignetes Management vor dem Erlöschen bewahren. Zukünftige Projekte werden vorrangig zur (Wieder)Herstellung von ehemals besiedelten und von potentiell geeigneten neuen Brutgebieten dienen. mehr ...

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